Ausbildung in Klinischer Kunsttherapie

Kunsttherapie bringt künstlerisch-therapeutisches Know-how in klinisch-rehabilitative Felder, spricht also auch Ergo- und Arbeitstherapeut*innen an; versteht sich jedoch keinesfalls konkurrierend, eher komplementär und kooperierend mit den ergo-und psychotherapeutischen, auch sozialpsychiatrischen Berufen.

Von Anfang an mit der klinisch-rehabilitativen Praxis in Kontakt

Die Studierenden werden praxisnah in diesem Prozess begleitet und gleichzeitig theoretisch in den Grundlagen geschult. Gedacht ist also ein lückenloses Praxis-Supervisions-Theorie-Angebot, das praktisch, theoretisch und selbstreflexiv einführt. Die viersemestrige, DGKT-zertifizierte Ausbildung in Klinischer Kunsttherapie an der SFU Berlin ist berufsbegleitend und adressiert an Sozialarbeiter*innen, Sozial-, Sonder- und Heilpädagogen*innen, Mitarbeitende in sozialpsychiatrischen Diensten, Lebens- und Sozialberater, an Künstler*innen, Tanztherapeut*innen und Bildnerische Erzieher*innen, aber auch an pflegerische, klinische und gerontopsychiatrische Berufe.

Nach dem vierten Semester kann unter Anrechnung der DGKT Ausbildung nach einem folgenden 5. Semester im Universitätslehrgang für Kunsttherapie an der SFU Wien der Master of Arts erlangt werden.

Die Studierenden werden ebenso auf Tätigkeiten in der ambulanten Versorgung und im Präventionsbereich vorbereitet. Im Rahmen des Studiums kann der Kursleiterschein für Entspannungsverfahren erworben werden, mit dem nach Abschluss des Studiums die Zertifizierung als Kursleiter*in für Präventionskurse nach § 20 SGB V beantragt werden kann.

Es ist auch möglich, im Rahmen der Ausbildung an einem Vorbereitungskurs für die amtsärztliche Überprüfung „Heilpraktiker*in für Psychotherapie“ teilzunehmen.

Die Ausbildung wird kontinuierlich begleitet von einer künstlerischen, material-ästhetisch-orientierten Atelierarbeit, die als fundamental betrachtet wird und sich durchaus als ein Handwerk versteht, das gelernt sein will.

Download: Folder KT (pdf)

Module 1-7

Modul 1: Ansätze, Indikationen und Berufsfelder der Kunsttherapie

  • Ansätze, Fortschritte, Indikationen und Berufsfelder der KT
  • Grundlagen in Kunst, Geschichte und Therapie
  • Anthropologische Grundlagen der KT
  • Aspekte der KT-Geschichte
  • Indikation und Diagnostik Kunsttherapie I
  • Indikation und Diagnostik Kunsttherapie II
  • Sozial- und gesundheitswiss. theoretische Aspekte der Bildverwendung I
  • Sozial- und gesundheitswiss. empirische Aspekte der Bildverwendung II
  • Kunsttherapeutische Literatur
  • Berufs-, heilungs- und leistungsrechtliche Aspekte der KT

Modul 2: Künstlerische Grundlagen der Kunsttherapie

  • Kunsttheorie-Kunstgeschichte-Kunsttherapie
  • Ikonologie und Ikonografie in der KT
  • Geschichte von Krankheit und deren Bilder
  • Die Arbeit mit Symbolen
  • Bild- und Materialkunde

Modul 3: Selbsterfahrung in der Kunsttherapie

  • Künstlerisch-therapeutisch orientierte Selbsterfahrung
  • Psychodynamisch-orientierte Selbsterfahrung
  • Familientherapeutisch-orientierte Selbsterfahrung
  • Genderspezifisch-orientierte Selbsterfahrung
  • Achtsamkeitsorientierte Selbsterfahrung

Modul 4: Methoden in der Kunsttherapie

  • Allgemeine Methoden der KT
  • Systematische-therapeutische Methoden der KT
  • Die Arbeit mit dem „inneren Bild“
  • Wie verhalte ich mich vor einem Bild?
  • Ästhetik und Bewegungsräume

Modul 5: Praxis – Beratung – Supervision

  • Praxis- und Supervisionsgruppe (psychoanalytisch orientiert)
  • Intensivtage Supervision in der Gesamtgruppe

Modul 6: Praxisfelder der Kunsttherapie

  • Inklusion
  • Neurologische Rehabilitation I
  • Neurologische Rehabilitation II
  • Akutkrankenhaus
  • BIO-medizinisch-orientierte Psychiatrie
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Forensische Psychiatrie
  • Psychosomatik
  • Psychotherapie (ambulant-klinisch)
  • Onkologie/Hämatologie
  • HIV/AIDS-Betroffene
  • Arbeit mit traumatisierten Menschen
  • Interkulturelle Kunsttherapie
  • Alternative klinische Kommunikationsformen
  • Schulische/außerschulische Pädagogik
  • Soziale Arbeit/Sozialer Brennpunkt
  • Coaching und Supervision
  • Museumspädagogik/Rezeptive KT
  • Notfallkunsttherapie
  • Einzel- und Paarberatung
  • Hospizarbeit
  • Hirntumorpatient*innen
  • Vorüberlegungen Berufstätigkeit: Akut-, Rehabilitationsklinik, ambulante, komplementäre Versorgung oder freie Orientierung

Modul 7: Zertifizierung

  • Wissenschaftliches Arbeiten
  • Vorbereitung zur Masterarbeit
  • Masterarbeit/SFU Wien
  • Masterabschlussprüfung mit Kolloquium

Nach 4 Semester: Klinischer Kunsttherapeut*in (DGKT)
Nach 5 Semester: Master of Arts

Weitere Informationen zum Übungsleiterschein für Entspannungsverfahren:

Im Rahmen der Studiengänge PTW Bakk und der Ausbildung Kunsttherapie kann nach Abschluss des Studiums gleichzeitig die Anerkennung der Qualifikationen/Mindeststandards (Kompetenzprüfung) Stressmanagement – Förderung von Entspannung – Autogenes Training  im Handlungsfeld/Präventionsprinzip: Stressmanagement – Förderung von Entspannung – Autogenes Training erworben werden. Die Ausbildung entspricht den Vorgaben nach dem aktuellen Leitfaden Prävention „Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung von §§ 20, 20 a und 20 b SGB V“  und wird von der Kooperationsgemeinschaft gesetzlicher Krankenkassen durch die Zentrale Prüfstelle Prävention anerkannt. Damit ist es möglich dann als Kursleiter*in Entspannungskurse entsprechend anerkannte Präventionskurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durchzuführen. Die Kosten werden  dann durch die Krankenkassen erstattet.

Die im Studium integrierte Ausbildung und in Kooperation mit dem staatlichen anerkannten Psychotherapielehrinstitut der SFU Berlin durchgeführte Ausbildung umfasst 12 ECTS/ 360 Ausbildungsstunden wissenschaftlichen Fachkompetenzen im Präventionsprinzip „Förderung von Entspannung (Palliativ regeneratives Stressmanagement)“- Progressive Relaxation und Autogenes Training Stunden und zusätzlich  330 Ausbildungsstunden/11 ECTS  in der die  fachpraktische Kompetenzen im Präventionsprinzip Förderung von Entspannung (Palliativ-regeneratives Stressmanagement) erworben werden. Die Vermittlung der im Leitfaden Prävention genannten fachwissenschaftlichen Kompetenzen, wie Medizin, Pädagogik, Psychologie, Bewegung, Ernährung, Stress, Sucht und Forschungsmethoden, erfolgte durch Fachpersonal das über entsprechende Berufs- oder Studienabschlüsse verfügt.