Aus-, Fort- bzw. Weiterbildung zum*zur Psychologischen Psychotherapeuten*in.

Das Curriculum vermittelt den Ausbildungsteilnehmer*innen insbesondere die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erforderlich sind, um

  1. in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist, und
  2. bei der Therapie psychischer Ursachen, Begleiterscheinungen und Folgen von körperlichen Erkrankungen unter Berücksichtigung der ärztlich erhobenen Befunde zum körperlichen Status und der sozialen Lage des Patienten auf den wissenschaftlichen, geistigen und ethischen Grundlagen der Psychotherapie eigenverantwortlich und selbständig handeln zu können

Die Verhaltenstherapie ist ein von den gesetzlichen Krankenkassen anerkanntes Psychotherapieverfahren. Sie geht davon aus, dass psychische Beschwerden das Ergebnis von bewussten und nicht-bewussten Lernprozessen sind. Zu Beginn der Behandlung wird gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet, welche Bedingungen seiner Lebensgeschichte und seiner aktuellen Lebenssituation zur Entstehung und Aufrechterhaltung der psychischen Symptomatik beigetragen haben und weiter wirksam sind.
Auf dieser Grundlage werden gemeinsam die Therapieziele und der Behandlungsplan festgelegt.
In der Verhaltenstherapie wird der Patient zur aktiven Veränderung seines Handelns, Denkens und Fühlens motiviert und angeleitet. Dabei werden die bereits vorhandenen Stärken und Fähigkeiten herausgearbeitet und für den Veränderungsprozess nutzbar gemacht.
Die Verhaltenstherapie umfasst eine breite Gruppe von Methoden und Techniken. Für die meisten psychischen Störungen wurden spezielle Therapieprogramme erarbeitet und in Form von Therapiemanualen beschrieben, bei denen häufig mehrere dieser Techniken kombiniert werden, u. a. das instrumentelle/operante Lernen in Form von Selbst- und Fremdverstärkung, das klassische Konditionieren (etwa in Form des aversiven Konditionierens), das Modell-Lernen, Habituation und Löschung (etwa bei der systematischen Desensibilisierung und der Konfrontations- beziehungsweise Expositionstherapie), Biofeedback, Methoden der Selbstkontrolle und des Selbstmanagements sowie verschiedene kognitive Methoden.
Darüber hinaus werden in der Verhaltenstherapie Techniken aus anderen Bereichen genutzt, wie etwa Rollenspiele, Imagination und Entspannungsverfahren. Verhaltenstherapie kommt im Einzel-, Paar-, Familien- und im Gruppensetting sowohl im ambulanten als auch im teil-/stationären Kontext zur Anwendung.
Es werden insbesondere psychologische, psychopathologische und medizinische Zusammenhänge herausgearbeitet; während der Seminare erfolgt die Vorstellung der praktischen psychotherapeutischen Arbeit mit Patient*innen. Die praktischen Übungen umfassen die praktischen Falldarstellungen von Behandlungssituationen.
Die gelehrten Methoden sind anwendungsbezogen und theoretisch fundiert. Der Lehrvortrag wird angemessen abgewechselt mit praktischen Übungen in der Lerngruppe.
Es wird großer Wert auf ein lernorientiertes Klima in der Ausbildungsgruppe gelegt, in dem die persönliche Identitätsfindung zum*r Psychotherapeut*in. stattfinden soll.

Kernbereiche

  • Praktische Tätigkeit: 1.800 Stunden
  • Theorie: 672 Stunden
  • Behandlungen: 600 Stunden
  • Supervision: 150 Stunden
  • Selbsterfahrung: 120 Stunden
  • Tutorium: 60 Stunden
  • Verschiedenes: 1.000 Stunden
  • Gesamt: ca. 4.400 Stunden

Zusatzqualifikationen im Rahmen der Ausbildung:
Fachkunde Gruppenpsychotherapie
Autogenes Training
Hypnose
EMDR